Streckenservice

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Flächenmanagement mit Blick in die Zukunft
Ökologie entlang der Strecke

Nachhaltigkeit ist nicht die erste Assoziation, wenn von Autobahnen die Rede ist. Bonaventura sieht gerade das als Handlungsauftrag, und setzt eine Vielzahl von freiwilligen Maßnahmen zur Verbesserung seiner Ökobilanz.

Darüber hinaus analysiert Bonaventura als einer der ersten Autobahnkonzessionäre jährlich die Ergebnisse seiner Maßnahmen in Bezug auf die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals/ SDGs).

Dieser 17 Punkte umfassende Aktionsplan ist deshalb so bedeutsam, weil darin Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie als gleichrangig aufgefasst werden. Kein Ziel soll auf Kosten des anderen erreicht werden und es soll ein Gleichgewicht der drei Interessenlagen bestehen. Diese Entwicklungsziele dienen der Meridiam-Gruppe und auch Bonaventura als verbindlicher Wertekompass. Im Rahmen seines Tätigkeitsbereichs fokussiert Bonaventura auf die zwei Ziele Nr. 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) und Nr. 15 (Leben am Land). Auf Basis dessen werden kompensatorische Maßnahmen und Aktivitäten weit über den behördlichen Auflagen hinaus gesetzt.

 

Fernziel Klimaneutralität

In die gleiche Richtung zielen das Pariser Klimaabkommen von 2016 und die Vorgaben der Europäischen Union. Auch Österreich hat sich in diesem Rahmen zu einer signifikanten Reduktion seiner Treibhausgasemissionen und einer deutlichen Erhöhung des Anteils von CO2-freien Energiequellen verpflichtet – all das mit dem Fernziel der Klimaneutralität. Als österreichisches Unternehmen und Teil der heimischen Wirtschaft sieht sich Bonaventura daher in der Pflicht und Verantwortung, zu dieser Zielerreichung beizutragen.

 

Übererfüllung der Auflagen

Um dieses Ziel zu erreichen, geht Bonaventura in vielen Bereichen die „Extrameile“. Dabei werden in vielen Bereichen Maßnahmen gesetzt, die über die vorgeschriebenen Umweltauflagen hinausgehen.

Emissionen reduzieren
Beim Betrieb und bei der Erhaltung arbeitet Bonaventura laufend an einer Reduktion der Treibhausgasemissionen und bezieht auch indirekte Emissionen wie Strom und Stromtransport in die Berechnungen mit ein. Als eines der ersten Infrastrukturunternehmen hat Bonaventura bereits für 2018 seinen ökologischen Fußabdruck nach ISO 14064 berechnet und leitet aus den Ergebnissen sukzessive seinen Maßnahmenplan für Investitionen in Nachhaltigkeit für die kommenden Jahre ab.

Innovation im Betrieb
Im Winterdienst wird Streusalz durch Salzwasser ersetzt, das ökologischer und auch ökonomischer ist. Der Stromzukauf – ein wesentlicher Faktor bedingt durch den Betrieb von vier Tunnels – wird als Ergebnis der Analyse des CO2-Fußabdruck bis 2023 zu 100% auf erneuerbare Energien umgestellt.

Langlebige Materialen
Der Bonaventura-Autobahnabschnitt wurde bewusst als Betonfahrbahn errichtet. Durch die längere Lebensdauer braucht die Fahrbahn weniger Erneuerungszyklen und damit auch weniger Material. Aufgrund der helleren Farbe heizt sie sich auch weniger auf als Asphalt, was in Zukunft in der Klimazone des Weinviertels ein zu berücksichtigender Faktor werden wird.

48.000 Bäume mehr
Eiche, Esche, Ulme und Hasel sind im pannonischen Umfeld heimisch. Statt den vorgeschriebenen 720.000 Bäumen wurden bisher bereits 768.000 Bäume gepflanzt – und es werden jedes Jahr mehr, um einen Ausgleich zur in die Landschaft wachsenden Industrie, Intensivlandwirtschaft und Infrastruktur zu setzen.


Von A wie Autobahn bis Z wie Zukunft
Aktuelle Projekte im Rahmen der
UN-Nachhaltigkeitsziele

Maßnahmen zum Klimaschutz,
die zu umgehenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und von dessen Auswirkungen aufruft.

Leben am Land,
das den Fokus laut Erläuterungen darauf legt, „Landökostsysteme zu schützen, wiederherstellen und deren nachhaltigen Nutzung zu fördern, Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, Bodendegration zu beenden und umzukehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt eine Ende zu setzen.


Verbesserung der CO2-Bilanz

Der Klimawandel ist eine globale Bedrohung – die wirksamste Gegenstrategie besteht darin, eine Vielzahl von Gegenmaßnahmen auf lokaler Ebene zu setzen. Daher hat sich Bonaventura dazu verpflichtet, in der verbleibenden Konzessionsperiode an einer substanziellen Verbesserung der eigenen Emissionsbilanz mit dem Fernziel der CO2-Neutralität zu arbeiten.

Seit 2016 wurde eine Reihe von kleineren Maßnahmen gesetzt, mit denen bereits eine Reduktion erreicht werden konnte: die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, die Einführung von ökologischen Kriterien bei der Wahl der Auftragnehmer, die Förderung der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch das Team und auch der Bezug eines neuen Büros mit besserer Anbindung an den öffentlichen Verkehr.

Zur fundierten Datenerhebung der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen des Autobahnbetriebs wurden 2018 externe Experten beauftragt. Dabei stellte sich heraus, dass der größte Anteil des CO2-Fußabdrucks auf den Stromverbrauch von Beleuchtung und Lüftung der vier Tunnels entfällt.

Auf dieser Grundlage arbeitet Bonaventura derzeit an weiteren Energiespar- und Kompensationspotenzialen, so etwa den sukzessiven Ersatz der konventionellen Straßenbeleuchtung durch LED-Systeme, den weiteren Ausbau der eigenen Solarkraftanlagen, den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien für Betrieb und Erhaltung. Auch die weitere Erhöhung des Baumbestands über die bereits gepflanzten 786.000 Stück hinaus soll einen Beitrag für ein besseres Klima liefern.

Grünbrücke A5

Aufweitung Donaugraben

Erhöhung der Biodiversität

Zum Autobahnmanagement gehört auch Flächenmanagement: Nur ein Drittel der von Bonaventura betreuten 600 Hektar ist Verkehrsfläche, der Rest besteht aus nicht versiegelten Neben- und Ausgleichsflächen. Als Infrastrukturbetreiber hat Bonaventura es sich zum Ziel gesetzt, bestmögliche Lebensbedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort zu schaffen und somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der vielfach gefährdeten Biodiversität zu leisten. Die Umsetzung sämtlicher Maßnahmen erfolgt durch ein eigenes Team aus kompetenten Ökologen. Dieses prüft und erarbeitet laufend weitere Projekte und arbeitet hier mit verschiedenen Institutionen, Unternehmen, Vereinen und Universitäten zusammen.

So wurden bereits mehrere große Standorte in Wildblumenwiesen umgewandelt. Diese ganzjährigen Blühwiesen, die nur einmal im Jahr im Herbst gemäht werden, sind ein idealer Lebensraum für Insektenpopulationen wie Honig- und Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Nützlinge. Die gepflanzte Wildblumenmischung ist besonders widerstandsfähig, pollen- und nektarreich und mit heimischen Gräsern, Kräutern und Blumen auf das pannonische Klima und den eher trockenen Boden abgestimmt. An den Wiesenrandbereichen werden mit der Pflanzung heimischer Bäume und Sträucher wie etwa Vogelkirsche, Schlehdorn und Hartriegel, Brachflächen, Strukturen aus Totholz und Lesesteinhaufen Lebensräume für Vögel, Kleintiere und Reptilien geschaffen. Darüber hinaus arbeitet Bonaventura gemeinsam mit Schulen und Gemeinden daran, das Wissen über natürliche Kreisläufe wiederzubeleben.

 

Lebensraum für Wildtiere

Eine Autobahn stellt einen Eingriff in die Lebenswelt der Fauna vor Ort dar und durchtrennt willkürlich ihre Lebensräume. Um Wildtieren dennoch eine bestmöglich geschützte Querung zu ermöglichen, wurden zahlreiche Vorkehrungen getroffen. So gibt es neun Grünbrücken, fünf Unterführungen und Wildtierdurchlässe, Amphibien- und Kleintiertunnel mit speziellen Amphibienleiteinrichtungen, amphibiendichte Wildschutzzäune und Wildwarnreflektoren. In der Nähe der Unterführungen wurden zahlreiche Tümpel angelegt, um Wildtiere und Amphibien anzulocken und sie so in die vorgesehenen Querungsmöglichkeiten zu führen. Für seltene, geschützte Vogelarten wie den Eisvogel, den Neuntöter, den Bienenfresser oder die Uferschwalbe wurden neue Lösswände für Brutröhren geschaffen.

 

Ökologische Ausgleichsflächen

Um den Eingriff in die Natur durch die Verkehrsinfrastruktur zu kompensieren, bewirtschaftet Bonaventura als Teil ihrer Grünflächen rund 267 Hektar ökologische Ausgleichsflächen.


Wiesenflächen

85,2 Hektar


Forst bzw. Gehölz

172,8 Hektar


Gewässer

9,2 Hektar